19 November 2008

November ist sepia


November hat eine Tendenz zu sepia, zumindest gegen Ende, wenn das Sternzeichen Skorpion schon fast vorbei ist, wenn die letzten bunten Blätter gefallen sind, wenn es jeden Tag früher dunkel wird und nur noch selten knallblauer Himmel einen nach draußen lockt.

Ich laufe trotzdem draußen herum, um nicht noch träger zu werden, und hänge eher trüben Gedanken nach.

Der Raps blüht noch, aber stinkt kohlig, verdorben.


Der Weg führt in den Winter.

Irgendwie ist die Zeit zwischen Samhain und Jul, zwischen November bis manchmal weit in das neue Jahr hinein eine rechte Un-Zeit, ein Durchatmen, bevor man sich durch den richtigen, eisschneekalten Winter kämpft und danach wieder ins frühlingsbunte Leben.


Fühle mich nach Rilke und Glühwein.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gib deinem Herzen ein Zeichen,
daß die Winde sich drehn.
Hoffnung ist ohne gleichen
wenn sie die Göttlichen sehn.

Richte dich auf und verharre
still in dem großen Bezug;
leise löst sich das Starre,
milde schwindet der Bug.

Risse entstehn im Verhängnis
das du lange bewohnt,
und in das dichte Gefängnis
flößt sich ein fühlender Mond.


RMR

Unknown hat gesagt…

Welch wundervolle Bilder...


Träume, die in deinen Tiefen wallen,
aus dem Dunkel lass sie alle los.
Wie Fontänen sind sie, und sie fallen
lichter und in Liederintervallen
ihren Schalen wieder in den Schoß.

Und ich weiß jetzt: wie die Kinder werde.
Alle Angst ist nur ein Anbeginn;
aber ohne Ende ist die Erde,
und das Bangen ist nur die Gebärde,
und die Sehnsucht ist ihr Sinn -

Rilke.


Viele liebe Grüße,
Evan