30 Mai 2016

Summer rain

Die letzten Wochen waren einfach nur anstrengend. Einige Dinge laufen nicht so, wie ich mir das wünsche, und ich ärgere mich, weil ich daran nicht ganz unschuldig bin, und ärgere mich außerdem, weil es mir trotz 17 Jahren Esokram nicht gelingt, mich zu entspannen, loszulassen und zu vertrauen, dass schon alles gut wird. Statt dessen Grübeln, Sorgen, Kopfkino und Tinnitus. Ich habe gleichzeitig das Gefühl, dass mich mein Leben ein bisschen durchrütteln will, damit ich nicht zu sehr verfestige, sondern weicher, flexibler bleibe. Wer weiß.

Bei mir gibt es auch weiter einige Unsicherheiten im Bereich Beruf/Zukunft des Hauptauftraggebers, aber auch das ganze Prozedere rund um das Erbe meiner Mutter gestaltet sich schwieriger und vor allem viel langatmiger als erwartet.

Dabei geht es jetzt nicht um existenzbedrohende Dinge, nur um Nerverei und einige unnötige, aber bewältigbare Kosten. Außerdem muss ich abklären lassen, ob hinter meiner starken Kurzsichtigkeit doch eine Erkrankung steckt. Keine besonders angenehme Vorstellung natürlich. Und ich hatte auch von Ende April bis jetzt eine hohe Arbeitsdichte und bis letzte Woche über eine langen Zeitraum keinen völlig freien Tag.

Jetzt habe ich wieder ein bisschen an der Reißleine gezogene. Ein paar freie Tage gegönnt, Besuch von einem lieben alten Freund, mit dem ich mich intensiver ausgetauscht habe als in den ganzen rund 25 Jahren, die wir uns schon kennen. Schön! Wir waren mit dem besten Ehemann von allen viel wandern, was ja sowieso immer gut tut, und hatten Glück, dass wir in keines der schweren Gewitter der letzten Tage hineingelaufen sind.

Am Wochenende vorher hatten wir einen Abend mit einem anderen alten Freund verbracht und lange geredet. Von dem hatte ich schon lange nichts gehört und mich ehrlich gesagt auch deswegen gesorgt.

Ich bin ja immer froh, dass auch dann, wenn man nicht mehr so zusammenklebt wie früher, die Beziehungen zu einigen Freunden bestehen bleiben, bei manchen sogar die Freundschaft weiterlebt über alle Jahre wie mit meinen engsten Freundinnen.

Um so trauriger macht es mich , wenn Menschen einfach aus meinem Leben verschwinden. Ich kann damit einfach nicht sonderlich gut umgehen, stelle ich fest. Selbst Freunde, mit denen der Kontakt schon vor 10 oder 15 Jahren abbrach, vermisse ich manchmal noch schmerzlich, auch wenn ich genau weiß, dass man wohl nie wieder auf einen gemeinsamen Nenner kommen könnte.






1 Kommentar:

Alruna )O( hat gesagt…

Ich kann das grade sehr gut nachvollziehen und -fühlen. Mir geht es ähnlich, auch mit lieben Menschen, die sich sang- und klanglos verabschieden. Die Sicherheit und das unbeschwerte Vertrauen gehen grade flöten. Wir werden wohl grade alle ziemlich durchgerüttelt. Vielleicht hat der Maya-Kalender ja doch Recht und die Welt wie wir sie kannten ist vorbei und wir treten in ein neues Zeitalter ein. Nur eins ist sicher, nämlich dass nichts mehr sicher ist :-)