Ich werde alt, ich werde 15

Spontan zwei freie Tage dazu genutzt, bei einem kleinen halbprivaten, nichtsdestotrotz internationalen Sommercamp vorbeizuschauen, das unweit von hier stattfand. Lustig war's, Polen waren da und Iren, ein älterer Biker, der mich wie alle älteren Männer natürlich gleich toll fand, auch Holländer, laute Engländerinnen und zwei bekiffte Zwerge aus Osnabrück. Einen alten Schultheaterkollegen traf ich wieder, der bei einer der beiden Band spielte, die dort auftraten.

Dann aber doch nach der ersten Nacht wieder abgereist, weil ich die Erkenntnis gewonnen habe, dass ich nicht nur so wenig trinke wie seit 25 Jahren nicht mehr, sondern auch nur noch so wenig vertrage. Hell. Zusammen mit nächtlicher Eiseskälte ein Grund, am frühen Morgen hurtig wieder Richtung warme Betten, Duschen und Kaffeemaschine aufzubrechen.

Die traurige Erkenntnis: Gesunde Dinge wie Wandern und lange Gespräche erfreuen mich inzwischen mehr, vor allem nachhaltiger als musikbeschalltes Betrinken. Ich werde alt. Oder aber: ich werde wieder 15, das Alter vor meinen jugendlichen Eskapaden.