Endlich ein wenig ruhiger, doch immer noch viele, zu viele Dinge auf der To-Do-Liste. Habe aber oft keine Lust und gehe lieber Wandern, wenn ich mal Zeit habe, so wie gestern. Drei Stunden die Hügel rauf und runter, weiter Himmel und wilde Himbeeren, hat gut getan.
Heute dagegen unruhig, unzufrieden, schraube unmotiviert an 2-3 To-Dos herum und fühle mich dabei sehr ineffektiv. Gerade bei Papierkram habe ich immer das Gefühl, wenn endlich ein Detail fast erledigt ist, entstehen daraus zwei neue Aufgaben, so wie bei der 1000-köpfigen Hydra. Ein Königreich für einen Privatsekretär.
Oder ich mümmel an irgendwelchen Grübeldingen herum. So merke ich immer wieder, wie ätzend fest diese Vorstellung "weil du nicht schlank/dünn bist, kann man dich nicht leiden, außer, du strengst dich ungeheuer und lange an" in mir verankert ist. Dabei begegnet man mir tagtäglich fast nur positiv!
Mir ist auch bewusst geworden - das im Zuge der Schematherapie, mit der ich mich oberflächlich beschäftigt habe, siehe hier) - dass diese (nicht nur schlechte, Stichwort Selbstwirksamkeit) Vorstellung, ich sei für alles alleine verantwortlich und zuständig, bei mir von klein auf die Vorstellung hat wachsen lassen, mein Übergewicht sei allein meine Schuld. Wohlgemerkt ich rede hier nicht von der 13jähreigen Frustfresserin, sondern dem Kleinkind, was zu einem Moppelchen hochgepäppelt wurde. "Was hat deine Figur mit uns zu tun?", haben mir meine Eltern stets signalisiert und mir eine zweite Portion Milchreis hingestellt zum Nachtisch.
Nun ja, wenn ich so weitermache mit dem Rumlatschen, bestehe ich Taille abwärts irgendwann nur noch aus Muskeln. Irgendwann schaffe ich es, doch noch in eine Muckibude zu gehen, ich habe eine gute Veranlagung zum Muskelaufbau und würde bestimmt bald sehr witzig ausschauen.
1 Kommentar:
Diese Grübeleien und Minderwertigkeitsgefühle kenne ich nur zu gut. Schon seitfrühster Kindheit stelle ich stets mental auch immer die Verbindung schlang = erfolgreich her. Meine Eltern hatten dazu ebenfalls eine ambivalente Einstellung: einerseits haben sie mich hochgepäppelt, weil ich bei der Geburt ein 6 Monatskind und extrem untergewichtig war. Andererseits wurde der Babyspeck dann auch immer kritisiert. Obwohl meine Eltern alles andere als schlank waren.
Heute versuche ich mich mit meinem Gewicht und meinem Aussehen zu arrangieren, was mal gut, mal schlechter funktioniert. Gerade wenn ich Stress habe, ziehe ich mich gern mit negativen Gedanken (schlank = erfolgreicher) selbst noch hinunter.
Allerdings gab es (krankheitsbeding) bei mir auch Zeiten, in denen ich in Größe 36 passte. Seltsamerweise war ich damals weder glücklicher noch erfolgreicher. Und über mein jetziges Gewicht hat niemand gemeckert, außer ich selbst dank Prägung.
Momentan versuche ich ein paar Kilos zu verlieren, weil ich gemerkt habe, dass mich das Gewicht belastet. Bin die Hügel nicht mehr so schnell wie früher hinaufgekommen.... Ich gehe die Angelegenheit aber nicht mit der Prämisse an, jetzt wahnsinnig schlank zu werden. Wenn ich mein Wohlfühlgewicht wieder erreicht habe (und das ist nicht Größe 36/38), ist es gut.
Würde dir von den Muckibuden abraten. Schlechte Luft, teilweise laute Musik und mitunter sehr verbissene Leute. Marschiere lieber durch die Wälder!
Sende dir positive Antigrübel-Grüße.
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