Wandern bei MoFi

Gestern Nacht haben mein Wildehemann und ich an einer Vollmondwanderung teilgenommen. Das gehörte zum Programm des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald, der oft (und meist tagesüber) naturkundliche, heimatgeschichtliche oder sonstwie interessante Wanderungen und Führungen zu interessanten Orten anbietet.

Die Vollmondwanderungen haben den Schwerpunkt aber eher auf einem spirituellen und meditativen Charakter und finden auch außerhalb des Geopark-Programms statt.

Ich muss sagen, das war eine wirklich interessante Erfahrung! Anders als erwartet waren es nicht in erster Linie Wandertouristen, die daran teilnahmen, sondern "alteingesessene" Odenwälder, die mir, wie es hier immer ist, zum Teil vage bekannt vorkamen, ohne dass ich sie genau zuordnen konnte.

Wir liefen beim aufgehenden roten Mond einen Teil der Strecke schweigend.

Richtig spannend und zuerst auch etwas anstrengend und befremdlich war es, als wir bei verdunkeltem Mond in den dunklen Wald eintauchten. Ich glaube, ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie in solcher Dunkelheit bewegt; ich war schon oft Nachts im Wald, aber dort konnte ich wirklich teilweise gar nichts mehr sehen. Gut, meine Augen sind auch nicht die besten...

Aber gerade das war spannend. Vertrauensvoll (und ab und zu auch mit einer hilfreichen unsichtbaren Hand, die sich irgendwo entgegenstreckte) über Felsen klettern, matschige Wege entlanglaufen und über Baumstämme steigen ist nicht so leicht. Gerade deshalb wurde wohl die Atmosphäre bei dieser Wanderung zunehmend lustig, fast schon albern.

Irgendwann tappste ich, mit den Füßen sehend, einen steilen, schmalen, aber altbekannten Waldweg hinunter und wunderte mich, wie gut ich mich ohne nennenswertes Licht zurechtfand.

Ich denke, ich werde mich diesen Wanderungen (die bei etwas mehr Licht wohl auch leichter einen meditativen denn Survival-Charakter haben) gerne noch einmal anschließen.

Ach ja, ausgesehen hat es im Wald ungefähr so: