Trotzdem schön

Mein heutiger "Sonntagsspaziergang" von drei entspannten Stunden begann mit Regen und endete mit Migräneaura - nach langer Zeit ohne Attacken war das die dritte in zwei Wochen, hm - und war trotzdem sehr schön. Es war genau warm genug, um trotz des Regens angenehm zu sein, und anders als an sonnigen Sonntagen hatte ich auch die beliebteren Wanderwege fast für mich alleine.

An den den Opfersteinen ist es heller geworden, der Wald wurde ausgelichtet, es fühlt sich ganz anders an.

Bin etwas melancholisch - hier wie auch in meinem Notizbüchern schreibe ich gerne und viel über meine Unfähigkeit zu schreiben. Paradox, ich weiß, aber - oft ist da einfach nur das, was ich tue, und das nimmt so viel Zeit ein, die schnell vorbeizieht, die Wochentage wiederholen sich rasch, ich fühle mich selten gestresst, aber eins fügt sich ans andere, irgendetwas ist immer zu tun, und schon ist wieder ein Tag, eine Woche, eine Monat vorbei. Erst im Rückblick schient alles lange her - der Urlaub am Gardasee im April, Beltane.

Wie gesagt, das ist das, was ich tue, und dann sind da noch die Sinneseindrücke, die mich gerade in der Natur auch fröhlich und heiter stimmen - balzende Piepmätze, eine hübsche junge Frau mit wippenden Brüsten, die zwei schöne Pferde mit sich führt, der riesige Stamm einer Buche, der Geruch von Regen auf dem Asphalt und Blumen, meine braunen Zehen in ihren Wandersandalen - und jenseits davon sind nur leichte, flüchte Sätze, die durch meinen Kopf flattern und zu Staub zerfallen, wenn ich sie niederschreiben will, weil sie nur leben in dem Augenblick, wenn ich sie denke, wenn ich sie rieche, schmecke, höre.