16 Juni 2010

Walk in Therapy

Ist ja schon ab und zu so, dass ich mir überlege, ob ich mich mal nach einer Psychotherapie erkundigen soll. Weil es halt nicht so einfach ist mit der dementen Muddi und meinem unkonventionellen Lebensweg, und weil ich sowieso schon ein Leben lang auf meinen mal eher depressiven, mal manischen Wellen reite. Meine Lebensfreude und leider auch meine Kreativität laufen zurzeit oft auf Sparflamme.

Andererseits fühle ich mich stark. Ich weiß, dass ich die aktuellen Aufgaben meistern kann. Ich weiß, dass es Phasen im Leben gibt, wo eben nicht Fun und Freiheit an erster Stelle stehen, wo man sich nun mal anstehenden Verantwortungen stellen muss (oder zumindest sollte?) - im Job, in der Familie, mit Kindern oder pflegebedürftigen Verwandten...

Ich spüre auch immer stärker meinen Saturneinfluss am AC, von dem mir mal jemand sagte, das bzw. Steinbock sei sozusagen mein zweiter AC neben dem Krebs. Ich spüre immer mehr das Zähe und Ausdauernde in mir. Und das ist ein gutes Gefühl!

Was mir wirklich dabei hilft, ist es, regelmäßig - zurzeit mehr oder weniger täglich - zu wandern. Mindestens eine Stunde, am Wochenende auch mal zwei oder drei. Flotteres Wandertempo, die Hügel hoch und runter. Es ist nicht nur die Bewegung, sondern auch die Natur, die wogenden Getreidefelder, die Bäume, die Blumen und Wiesen... Himmel, Wolken, Hügel, Seen und auch mal Regentropfen, Schlamm und Staub...

Ich kann wirklich sagen - wenn sich Stimmungen auf einer Skala von -10 (emotionale Todesagonie) bis + 10 (göttliche Ekstase) ausdrücken lassen und ich mich normalerweise zwischen -5 und +5 bewege, dann gibt mir ein Spaziergang verlässlich 2 bis 4 Punkte dazu. Genug, um auch kochend vor Wut oder gelähmt vor Frust auf ein Normallevel zu kommen oder aber vom Normallevel auf ein Wohlfühllevel.

Die Göttin segne meine Beine!





PS: Neues Design!

5 Kommentare:

Diana Kennedy hat gesagt…

Die Natur ist ein unerschöpflicher Quell der Heilung. Und ja, zu fühlen, dass man gesund und fit ist, einfach vorwärts wandern kann, das ist eine wnderbare Sache.

Natürlich kannst Du einen Therapeutren aufsuichen, wenn Du denkst, dass Du einen solchen benötigst. Aber ich habe das Gefühl, dass Du ja auch genau weisst, warum das Vorankommen für Dich im Moment schwierig ist, das muss Dir nicht erst ein Seelenklempner sagen. Was Du brauchst ist einerseits Entspannung (was Du mit dem Wandern erreichst) und Gespräche mit Menschen, die Dich verstehen.

Nenya hat gesagt…

ooooo...ahhhh...neues Design :o)
Und ich habs dir glaub ich schon mal empfohlen: Schaff dir einen Hund an! Erstens ist das der beste Theapeut ever und zweitens hätte der bei dir ein gutes zuhause mit viel Bewegung.
Meiner mag zwar keine 3 oder mehr Stunden Touren mehr aber ein bis 2 sind immer drin, und das täglich, es gibt kaum was schöneres als gemeinsam seine Zeit mit so einem treuen Tier zu verbringen. Ein echtes Krafttier, und mögen das alle magischen Leute noch so blasphemisch finden *gg*

Feronia hat gesagt…

Have you heard of walking meditation? Thich Nhat Hanh talks quite a bit about it.

Bodecea hat gesagt…

Huhu ihr Lieben,

@Diana - ja, so sehe ich es zurzeit auch.

@ Nenya - nö, Hund muss nicht - einmal wegen den vier Katzen hier. Wir hatten früher Hunde, und ich mochte sie auch, aber ich habe hier genug zum kümmern, mehr muss nicht sein. Und außerdem laufe ich eh am liebsten entweder mit Wildehemann oder Freunden oder aber - genauso gerne - ganz alleine. Am besten begegne ich niemandem, so wie gestern - 90 Minuten Wald und keine Menschenseele. Ahhhhh...

@Feronia - I have the CD here from him because I thought this might be interesting... but I never heard it! But as far as I know, this meditations are for slow walking, and I prefer walk faster to enhance my fitness, too.


Bodecea

zauberweib hat gesagt…

Gefällt mir sehr gut, das neue Design! Wg. Therapie - klar, mach das! Wobei ich sogar sagen würde, eine Therapie schadet grundsätzlich mal niemandem! :)

knuddles
zaubi