06 September 2008

Bliblablubla

Backe tut weh...

Immerhin sehe ich langsam nicht mehr aus, als hätte mir mein Wildehemann einen Kinnhaken verpasst.

Herbststimmung, regnerisch. Zu faul, was Sinnvolles zu tun oder zu schreiben; werde mich wohl mit meiner Anne Sexton-Biographie wieder auf die Couch verziehen.

Ich lese gerne Biographien von "wahnsinnigen" Dichterinnen und bin über die "Wahnsinnsfrauen"-Bücher wieder auf den Geschmack gekommen. Sie motivieren mich sogar zum Schreiben, in dem Fall von Gedichten - auch wenn ich gerne auf die typischen Psychiatrieerfahrungen und Dichterinnenlebensenden (Mit Pelzmantel und Wodka erstickt in der Garage mit laufendem Automotor (Sexton), Kopf im Gasbackofen (Plath), mit Stein in der Tasche im Fluss ertränken (Woolf)) verzichten möchte.

In der Biographie fand ich ein paar Zettel; darauf ein unabgeschickter Brief von mir an meinen ersten Freund, ein halbes Jahr nach dem (offiziellen) Ende der Beziehung. Damals war ich 17.

Boah, was war ich böse, zynisch, verletzend, abgebrüht; es quoll nur so aus mir heraus, ein Wortschwall, den ich ihm ins Gesicht spuckte. Dennoch - da sind Durchstreichungen, Verbesserungen, Überarbeitungen. Es war ein Entwurf! Vielleicht sorgfältig abgetippt, vielleicht sogar abgeschickt.

Das ist ja so typisch für mich in dem Alter.

Noch etwas ist mir heute aufgefallen - habe ein Foto gesehen vom letzten Abitreffen, dem Fünfzehnten. Ich bin zu dem Treffen nicht gegangen; unter anderem wollte ich vermeiden, einem früheren guten Freund über den Weg zu laufen, mit dem ich mich vor Jahren verkracht und nie ausgesprochen habe...

Aber das er da war - wie erwartet - hat mich nicht erschreckt, sondern: Ich habe einige Leute nicht mehr erkannt. Und bei manchen, die ich erkannt habe, fragte ich mich - wer sind denn all diese müden Leute im gesetzten Alter?

Die positive Verzerrung funktioniert noch ;-).

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