Reisen

Schon seit vielen Jahren habe ich immer wieder Träume, in denen ich dringend irgendwohin muss. Manchmal bin ich auf der Flucht, manchmal will ich nur in den Urlaub, meist muss ich irgendeine Prüfung bestehen - im Normalfall irgendwelche Schulklausuren, selten etwas an der Uni.

Bei diesen Träumen spielte oft der öffentliche Nahverkehr eine Rolle, mit dem ich dort hinfahren wollte. Oft kam ich dabei aber gar nicht von zu Hause weg. Oft scheiterte ich schon daran, dass ich nicht mal Kleider fand, mit denen ich das Haus hätte verlassen können.

Diese Träume sind in letzter Zeit rar geworden. Meist fällt mir selbst im Traum bald ein - Mensch, es kann nicht sein, dass ich eine Französischklausur der siebten Klasse wiederholen muss! Ich bin über 30 und promoviert!

Dafür habe ich ein paar Mal in letzter Zeit geträumt, ich käme von irgendwo - einem Vollmondtreffen, einem Peseltreffen, einen Besuch woanders, das letzte Mal war es klar Berlin, ein riesiges, molochiges Berlin mit niedlichen kleinen Quiltläden (Hallo, Distel ;-)) - und ich will nach Hause.
Aber das geht nicht recht.

• Oft habe ich einen undurchsichtigen Verbindungplan, den ich nicht verstehe, und laufe hilflos an einem Bahnhof entlang.
• Die Züge fahren mit falschen Zielbahnhöfen von falschen Gleisen ab.
• Oder ich fahre mit Straßenbahnen durch die Gegend und komme nicht zum Bahnhof.
• Einmal stieg ich im letzten Moment in den schon anfahrenden Zug ein, vergaß dabei mein Gepäck und dachte mir - was soll's, sammel ich mir welches hier aus dem Zug ein.
• Ich sehe den Zug abfahren, mit dem ich heim wollte.
• Ich starre auf meinen Verbindungsplan und kapiere nicht, wo ich wann wohin umsteigen muss.
• Ich weiß nicht, ob ich im richtigen Zug sitze.

Dabei sind diese Träume nicht so belastend wie die "Muss zur Prüfung"-Träume. Es gleicht mehr den normalen chaotischen Bahnfahrten während eines Streiks o.ä.. Man ist nervös und leicht genervt, aber nicht panisch.

Irgendwie kommt man nach Hause, denke ich auch im Traum.
Irgendwann.