25 Mai 2008

Donnersberg

Gestern habe ich mit Heph einen Ausflug zum Donnersberg in der Pfalz gemacht und mir mit ihm danach auch das "Keltendorf" angesehen, dass am Fuße des Donnersberges zu finden ist. Leider hat mein Fotoapparat gestreikt, so dass ihr euch mit Bildern aus dem Netz begnügen müsst.

Was mich als langjährige Odenwälder Spaziergängerin, die von den peniblen Odenwaldklub-Wegmarkierungen verwöhnt ist, etwas genervt hat, war die schwere Auffindbarkeit des "Keltenweges", der auf dem Donnersberg an historisch interessanten Stellen entlang führt. Auf der Übersichtstafel konnte man ihn zwar entdecken, aber in der Wanderkarte, die wir erstanden, war er nicht mal eingezeichnet!

So lange er auf einer keltischen Wallanlage verlief, war er gut zu finden (und sehr malerisch), ansonsten aber haben die Wegemarkierer nicht grade Farbe verschwendet; ausgerechnet an Wegkreuzungen ist ihnen offenbar die Lust auf weitere Markierungen vergangen. Auch die Hinweisschilder, zum Beispiel auf dem Gelände einer Vierecksschanze, waren teilweise so verwittert, dass man nichts darauf erkennen konnte. Schade!

Trotzdem ein schöner Spaziergang und interessante Eindrücke. Vom Königsstuhl - dem höchsten Punkt auf dem Donnersberg - aus konnte man weit in die Landschaft schauen, und ich habe eine Weile in mich hineingehorcht, ob ich etwas von Donar/Thor hier spüren kann. Irgendwas war da, aber ob er es war... bin mit ihm recht unvertraut. Und vielleicht war es auch einer der vielen keltischen Regionalgottheiten, mit denen ich mich eh schwer tue.

Das Keltendorf in Steinbach bestand aus Häusern, die im keltischen Stil nachgebaut waren, eines davon sogar mit historischem Werkzeug (was mich davon überzeugte, dass man hier in Südwestdeutschland 2000 Jahre lang die gleichen Häuser gebaut hat!). Ein paar alltägliche Dinge waren ausgestellt, Kinder konnten herumspielen und Mühlen ausprobieren, Pfeile schnitzen und Wolle spinnen. Als Erwachsener hat man sich alles schnell angeschaut, aber es hob sich angenehm vom Kitsch und Jahrmarktsrummel der Mittelaltermarktszene ab (auch wenn ich MA-Märkte gerne besuche).

Ach ja - sollte jemand von euch zufällig an Bürstadt im Ried vorbeikommen und sich denken, Mensch, lohnt dahin ein Abstecher? - dem kann ich sagen, nein! Ich habe selten eine so öde Kleinstadt gesehen, nur die hohe Spielhallendichte war auffällig.

Selbst der Fallafel dort schmeckte so fad, dass man sagen kann - nur der Hunger treibt's rein!

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