Ich lese immer wieder und immer wieder sehr gerne Bücher von Haruki Murakami ( im japanischen heißt der aber Murakami Haruki, glaube ich). Sie sind extrem "westliche" japanische Romane im Stile des magischen Realismus, den man auch oft bei südamerikanischen Autoren à la Allende, Borges oder Márquez findet. Gerade lese ich (erneut) "Mister Aufziehvogel".
Ich habe das Glück, im Freundeskreis einen Buchhändler zu haben, der mit vor Jahren den ersten Murakami ans Herz legte. Manche Murakamibücher finde ich superspitzenlasse, ein paar ganz gut; seine Kurzgeschichten finde ich ganz nett, aber die gefallen mir weniger. Bin auch generell kein so großer Freund von Kurzgeschichten.
Was mich fasziniert - Murakamis Helden sind oft vollkommen passiv. Zumindest weite Teile des Buches hindurch. Sie lassen sich treiben und harren stoisch aus, und erst dann, wenn der richtige Moment da ist, werden sie plötzlich - und oft in radikaler Weise - aktiv.
Vielleicht liege ich damit völlig daneben, aber für mich ist das ein eindrucksvolles Beispiel von "wu wei".
2 Kommentare:
ich habe vor etwas über einem jahr "sputnik sweetheart" gelesen, weil ich es geschenkt bekommen habe. ich war ganz begeistert, weil es mich sowohl bewegt als auch verstört hat. und dabei war es auch unterhaltsam. diese wagenladung europäischen bildungsbürgertums, die da in den doch sehr japanischen text gekippt wurde, fand ich einerseits strange, andererseits auch faszinierend. kulturaneignung mal umgekehrt osä.
Huhu Hamamelis,
und dabei finde ich persönlich "Sputnik Sweetheart" eines seiner schwächeren Bücher. Naokos Lächeln, Kafka am Stand und eben der Aufziehvogel sind viel spannender... ach ja, und die wilde Schafsjagd...
*schwärm*
Bodecea
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