Letztes Jahr an Samhain zog ich die Othalarune als Jahresorakel. Na ja, das hat auch wirklich gut gepasst, denn Heimat war das letzte Jahr das Thema, was mich umtrieb. Zum einen durch den Um- und Ausbau unserer jetzigen Wohnung in meinem Elternhaus, dem ich ja noch, als ich letzten Herbst die Othalarune erkundete, völlig zwiespältig gegenüberstand; aber wider Erwarten fühle ich mich freier als vorher, als wir den Launen unserer exzentrischen Vermieterin ausgeliefert waren. Auch merke ich, wie sich die ruhige und naturnahe Wohnumgebung wie Balsam auf meine Nerven legt. Jeden Morgen schau ich auf Wiesen und Wälder, die sich vor unserer luxuriösen Fensterfront ausbreiten, und denke – Mensch, so einen tollen Ausblick hat kaum keiner, der als Manager 10 000 € im Monat verdient!
Außerdem haben wir hier auch „Besuchskatzen“ von meiner Mutter. Wie konnte ich all die Jahre ohne Katzen leben???
Trotzdem ging es mir dieses Jahr nicht nur gut. Eine größerer Plombenerneuerung plus Wurzelbehandlungen hat mich nicht nur sehr viel Geld, sondern auch viele Schmerzen gekostet; es tut jetzt noch manchmal weh. Dies, viele zurückgeschickte Bewerbungen, Geldmangel, andere Sorgen und ein verregneter Sommer haben meine Stimmung manchmal ganz schön sinken lassen.
Trotzdem fand ich dieses Jahr (Saturnjahr...) sehr wichtig und richtig. Ich habe das Gefühl, vieles wattige Gewölk um mich herum entfernt zu haben, bin sozusagen mit der Nase immer wieder drauf gestoßen worden – was bin ich? Was kann ich? Was brauche ich? Was will ich? Was will ich wirklich?!
Oberflächliche oder unwahrhaftige Kontakte habe ich, soweit möglich, eingeschränkt. Ich habe eingesehen, dass es ein paar Menschen gibt, mit denen ich zwar gerne einen authentischen Kontakt hätte, das aber aus irgendwelchen Gründen (zurzeit) nicht möglich ist – und das dann einschlafen lassen.
Dafür, und das macht mich sehr froh, habe ich diesen Sommer eine große Gruppe toller Frauen, die ich schon aus dem Netz kenne, endlich auch mal persönlich kennen lernen können. Ich kann aus spiritueller bodenständiger Arbeit wie bei den 13Monden sehr viel für mich herausholen und bin sehr froh, mich dort zu engagieren. Und auch, wenn ich ein absoluter Faulpelz bin und viel zu selten übe, lerne ich sehr viel in dem Tai Chi Kurs, den ich hier dieses Jahr angefangen habe.
Auch freue ich mich, dass meine Beziehung zu meinem Partner, mit dem ich bald 16 Jahre zusammen bin, immer noch immer besser und schöner wird und wir uns sehr viel geben können. Auch in spiritueller Hinsicht sind wir auf einer Wellenlänge und können uns austauschen, ich denke, das ist nicht sehr häufig.
Finanziell hat sich die Lage gebessert, da ich einen sehr angenehmen Arbeitsauftrag hatte, bei dem ich Texte ins Englische übersetzte. Wie gut, dass ich mein Englisch „zufällig“ die letzten Jahre durch eine Brieffreundschaft mit einer seelenverwandten Australierin aufpoliert habe!
Eine schöne Botschaft hat mir außerdem die Göttin geschickt. Vor einigen Wochen schrieb ich (mal wieder) eine Bewerbung auf eine Unistelle, die mir sehr gefallen hätte. Gleichzeit schrieb ich eine Kurzgeschichte und schickte sie an einen Wettbewerb. Göttin, dachte ich, ich hätte doch wirklich mal gerne ein Zeichen, ob es überhaupt sinnvoll ist, wenn ich mich wieder mehr dem Schreiben zuwende. Immerhin habe ich sicher 10 Jahre lang keine Kurzgeschichten mehr geschrieben. Den Job bekam ich nicht, aber den Wettbewerb – und ein paar hundert Euro Preisgeld – gewann ich. Wenn das kein Zeichen ist ;-).
Samhain 06 bis Samhain 07 war also: Einkapseln, verpuppen, Heimat finden, Nutzloses entrümpeln. Abschließen. Auf sich selbst besinnen. Kraft schöpfen. Back to the roots.
Bin neugierig, wie es weitergeht.
4 Kommentare:
boah Herzlichen Glückwunsch!
Es tut gut, wenn eine weiß, dass sie auf dem richtigen Weg ist und son gutes Zeichen bekommt :-))
Ich freu mich für Dich.
Kann ich die Geschichte irgendwo lesen?, liebe Grüße Hanna
Bodecea,
Es gibt hoch geschaetzt beiderseitig Hilfe und Freundschaft!
deine Australische-Schwester,
Thalia
@FeuerSchwester - hab dir eine Mail geschrieben!
@Thalia - I like this name! Thank you for you comment!
Bodecea
Hui, da hat sich ja eine Menge bewegt. Ich glaube in diesem Jahr hat Samhain für mich auch mal so eine Schwellenfunktion. Bin mal gespannt, was sich da so raus kristallisiert.
Liebe Grüße
nomadin
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