Sommernovember und Tiere

Die Natur spielt ein bisschen verrückt, dachte ich, als ich heute durch den Odenwald stapfte. Löwenzahn blühte, Bienen summten um ihn herum; ich hörte sogar eine Grille. Ein bisschen missmutig, weil ich für meinen Geschmack mit zu vielen Menschen die Wanderwege (und vor allem "meinen" Götzenstein) teilen musste, lief ich ein paar Stunden und hielt Ausschau, ob mir die Göttin eine Nachricht zukommen lassen möchte. Irgendwie ist mir zurzeit nach dem einen oder anderen Omen, das mir sagt, wo es lang gehen soll. Ich habe das deutliche Gefühl, dass sich in meinem Leben einiges verändert, ein paar Dinge gehen müssen - und auch neues kommt. Aber bisher regt sich, vor allem im Beruflichen, nichts....

Vor ein paar Tagen dann habe ich ein ominöses Zeichen bekommen. In einem Korb Wäsche, die ich während des letzten "spirituellen Heimwerkens" bei Muttern gewaschen und dann abgenommen und in einen Korb verfrachtet hatte, fand ich eine Spielkarte von einem Kinderquartett - einen Hahn. Mir ist vollkommen unklar, wie so eine Karte da hineingelangt sein könnte. Ich kann mich nicht einmal erinnern, dass ich ein solches Quartett mal hatte.

Und so fragte ich mich, ob weitere Tiere mir heute etwas sagen könnten.

Ich fand zuerst eine Taubenfeder; als ich sie aufhob, sah ich, dass ihr Schaft blutverschmiert war, und noch mehr Federn herumlagen - offenbar war eine Taube dort kürzlich gefressen wurde. Später begegnete ich (von den obligatorischen Kühen, Singvögeln, Bussarden , Katzen und Haushunden abgesehen) einen schwarzen Ziegenbock. Ich teilte mir mit ihm und seinen Mitgefangenen einen Apfel. Später begleitete mich eine Weile ein Schmetterling (im späten November!), der, wie ich später herausfand, ein roter Admiral war. Er ließ sich nur nicht fotographieren; entweder, er setzte sich in das Laub und ich fand ihn durch den Sucher nicht mehr, oder er flog davon, wenn ich mit der Kamera näher kam.

Was das alles bedeuten soll, weiß ich nocht nicht. Bin irgendwie sehr müde und nachdenklich ...