31 Dezember 2008

2009 kann kommen

Weihnachten ist überstanden, Silvester ist heute.
Werde mit Freunden feiern.
Sonne, Kälte, Klarheit.
Die letzten Depressionsreste abgeschüttelt.
Neue Entwicklungen.
Habe das Gefühl, Odin hat hilfreich meine Hand genommen.
Ich sehe immer wieder erstaunt zu ihm herüber - du?
Er nickt.
Danke, sage ich.

dank-an-odin

22 Dezember 2008

Große Feuer

Gestern war ich mit meinem Wildehemann und meiner Freundin S. bei einem riesigen Sonnwendfeuer. Das mag ich ja an den Odenwäldern, sie haben eine hohe Bereitschaft, zu passenden Gelegenheiten (vor allem Sonnwenden, Fasching, Ostern und Walpurgisnacht) kleine und große Feuer anzuzünden, meist einfach so aus Spaß.

Spaß hatte auch in dieser lauen, feuchten Nacht Odin mit dem riesigen Holzstapel (4-5 Meter hoch), den die lokale freiwillige Feuerwehr sachkundig aufgerichtet hatte und entzündete. Mit Fackeln stiegen wir den Berg hinauf, wo der Holzstapel entzündet wurde. Der Wind fuhr herein, verteilte Flammen und Funken über den Berg. Drachen und Hitzewellen wogten aus dem Brand hervor.

Sehr ihr den Drachen im Feuer?


Dazu gab es Bier und Glühwein fast zum Einkaufspreis.

Ein gutes Schmucker getrunken, den Flammen zugeguckt, über kleine Wuschelhunde mit blinkenden Halsbändern gelacht - so lässt es sich leben.

Das neue Jahr kann kommen.

17 Dezember 2008

Countdown zu Jul...

Langsam ist absehbar, dass die Tage bald wieder länger werden. Zum Glück!

Auch wenn ich immer wieder erschrecke, dass dieses Jahr fast schon rum ist, das ging alles viel zu schnell und ich habe für meinen Geschmack nicht genug erreicht. Meine Schreiberei lag etwas brach die letzten Wochen, ich machte mir Sorgen um unser Pflegekätzchen, das beim ersten Freigang drei Tage abzischte (aber dann wiederkam, ein Glück)... beruflich ist eine Chance aufgetaucht, mal sehen, ob etwas draus wird, eine ganz neue Richtung und die Hoffnung auf ein bisschen Geld.

Im Kopf wieder lichter, schlafe ich schlecht, nicht zuletzt wegen einer kleinen Pflegekatze, die erst so lange gegen die Schlafzimmertür poltert, bis sie aufgeht, und dann auf mir im Bett herumhüpft. Was mich wirklich erstaunt hat - dass sich der dicke teddyophile Kater vom kleinen Neuling herumscheuchen lässt. Zumindest eine Weile, dann gibt es, zack-zack, was auf die Nase.

Lange Gespräche mit Odin. Danke ihm dafür, dass er über meine Wege wacht - und ich es wieder merke. Bäume wackeln und knarren an den Opfersteinen, wenn ich mit ihm rede, er lacht.

Muss mal wieder meine Runen werfen.

Apropos Jul:
Mein Weihnachtstyp ist:

Zum Weihnachts-Test bei der Film-Community moviepilotZu moviepilot - Gute Filme für Kino, DVD & TV


Ich hatte vor Jahren echt mal einen "Weihnachtsbaum" in Form eines Efeustrunkes, an den ich rosa Glöckchen und Salzteigschädel und -knochen hängte plus Lichterkette. Ich nannte das Ensemble "Ereshkigals Weihnachten"

10 Dezember 2008

Freu!

Ich war grade beim Zahnarzt zur Nachkontrolle der OP im Herbst, als man mir die Wurzelspitzen abgesägt hat, und heraus kam, dass alles ok ist. Sprich, die OP war erfolgreich, der Zahn bleibt drin und muss nur irgendwann im Frühjahr überkront werden.

Boah, bin ich erleichtert!

08 Dezember 2008

Dankeschön

Gestern sind mein Wildehemann und ich im regnerischen Spätherbstwetter zum "Altar des alten Gottes", den Opfersteinen gegangen. Ich opferte denn auch und sagte:

Ich weiß ja nicht, ob du, Odin, auch für Wetter zuständig bist, aber ich habe eine Bitte. Dass die Tage im Winter kürzer sind, ist ja nun mal so, und mit Kälte kann ich leben, und auch gegen Schnee habe ich eigentlich nichts. Am liebsten ist er mir in großen Mengen direkt vor Weihnachten, damit man keine Verwandten besuchen kann. Aber he, dieser eisige Dauerregen mit gefühlten zwei Stunden Sonne in vier Wochen - das geht nicht, das halte ich nicht mehr aus. Könntest du das bitte ein bisschen ändern?


Mein Wildehemann fügte drohend hinzu:
Ja, mach mal! Meine Freundin ist schon ganz depressiv!


Offenbar hat einer von uns ihn überzeugt.


Geh auf die Höhenzüge, dachte ich mir heute vormittag, als sich der Nebel etwas lichtete, und tatsächlich konnte ich da fast drei Stunden durch herrlichen Sonnenschein laufen, hübsche Nebel- und Reifmotive ablichten und hinunter in die bewohnten Täler schauen, wo der Nebel dick und weiß wogte wie zähflüssiges Wasser.


Dankeschön.

Mehr Bilder HIER.

Lesen und darüber schreiben

Ich habe meine Rezensionen in einen eigenen Blog ausgelagert. Dort sollen/können zukünftig auch andere mitschreiben. Rezensiert wird genreübergreifend alles, was Buchstaben hat, und wahlweise auf deutsch oder englisch.
Solltet ihr mitmachen wollen (und ich kenne euch persönlich), meldet euch.

06 Dezember 2008

Pflegekatze und Mutterpflege und Seelenmassage

Wir haben vorgestern einen jungen Kater, noch nicht ganz ausgewachsen, zur Pflege bekommen; bei seinem Herrchen hatte sich plötzlich die Wohnsituation so verändert, dass er sie nicht mehr halten konnte. Wir haben ausgemacht, dass wir sie hier aufnehmen, wenn er sich mit den anderen Katzen halbwegs verträgt, und behalten, so (Ex-)Herrchen nicht bis ende Januar eine Wohnsituation hat, in der er ihn wieder zurücknehmen kann. Wäre für das Tierchen ja auch eine Belastung, sich immer wieder neu einzugewöhnen.

Donnerstag Abend kam er an und verkroch sich erst mal ängstlich hinter dem Schreibtisch. Den nächsten Vormittag verbrachte er unter dem Sofa und schaute mit großen Augen darunter hervor. Dann aber wurde er schnell zutraulich, schmuste um meine Beine, und nach der zweite Dose Katzenfutter liebte er mich ;-).

Jetzt konfrontieren wir ihn mit dem Stammkater, der, zumindest im Winter, viel Zeit hier verbringt und schon ganz angepisst war, dass er zwei Tage nicht reindurfte. Geht bisher erstaunlich friedlich; die beiden sitzen herum und starren sich an, oder sie schleichen im Tai Chi-Tempo umeinander. Fellfetzen sind bisher noch nicht geflogen. Praktischerweise passt der Stammkater nicht unters Sofa, so dass der Neuling einen Rückzugsort hat.

Und natürlich habe ich mich in das neue kleine Fellbündel schon verliebt.

Anstrengend ist zurzeit nur, dass bei meiner Mutter demenz- und jahreszeitbedingt das Insulinspritzen, das sie fünf mal täglich absolvieren muss, nicht ohne Hilfe klappt. Das schränkt mich und meinen Wildehemann ungeheuer ein, einer muss ja morgens, mittags, nachmittags, abends und nachts da sein... er arbeitet, und so bin ich es meist, die im Zweifelsfall da sein muss. Bin ihm sehr dankbar, dass er sich so um sie kümmert und mich unterstützt; ich hoffe trotzdem, dass sie es wieder alleine auf die Reihe bekommt, nicht zuletzt, weil ich ja auch gerne zumindest einen (Neben-)Job hätte, auch in der Richtung suche und mich bewerbe.

Ich muss mich doch mal mit dem Thema Pflegegeld usw. auseinandersetzen, aber das Thema deprimiert mich so, dass ich die Recherchen meist schnell wieder aufstecke, vor allem, da ja die Pflegestufen großteils auf körperliche Pflege zugeschnitten sind, nicht darauf, dass eine Mutter Gurken ins Tiefkühlfach packt und Tiefkühlgemüse in den Kühlschrank ...

Schon ätzend, ganz ehrlich.

Ich weiß, ich sollte eine heroische "für meine liebe Muddi tu ich alles, und das mit Freude"-Haltung an den Tag legen, aber dazu bin ich einfach zu egoistisch. Ich denke mir oft, na super, jetzt kann ich meinen Doktortitel endgültig in die Tonne kloppen, hatte eh schon zu lange keinen Job, und in absehbarer Zeit kann ich keinen festen Job annehmen.

Aber ich bin ja flexibel. Komm mit gestreckten Beinen fast mit den Handflächen auf den Boden, habe ich gestern im Tai Chi bemerkt.

Und immerhin wohne ich hier umsonst.

Wenn ich mich wenigstens wieder zum Schreiben motivieren könnte.

Und dieser verfickte Dauerregen für ein paar Tage aufhören könnte! Mir fehlt das Wandern gerade schmerzlich. Ich glaub, ich latsch heute durch das nächste große Einkaufszentrum (mit Weihnachtsdeko, brhhhh), um mal rauszukommen, und mach Frustshopping. Vielleicht finde ich eine neue Jeans, hab ja theoretisch fast vier Jeansgrößen abgenommen seit September, vielleicht finde ich eine, in die ich mich reinquetschen und schlank fühlen kann ;-)

03 Dezember 2008

Meisenknödel

Im Winter hänge ich gerne ein paar Meisenknödel in die Bäume und schaue zu, wie Meisen, Spatzen und Eichelhäher sich daran gütlich tun. Was ich allerdings nicht ganz einsehe - die Preise, die für die ranzigen Brocken im Supermarkt genommen werden.

Also habe ich selbst Meisenknödel gemacht. Für ungefähr 2,50 € habe ich eine Menge fabriziert, die für mindestens 25 Knödel reicht. In Ermanglung von so viel Muffinformen gibt es bei mir auch kuchen- und tassenförmige Knödel.

Man nehme:

1 Kilo festes Pflanzenfett
rund 750 g körnige Haferflocken
rund 500g Sonneblumenkerne

Zuerst schmilzt man das Fett bei niedriger Temperatur in einem Topf.



Wenn es etwas abgekühlt, aber noch flüssig ist, die Haferflocken und die Sonnenblumenkerne hineinrühren, bis es die Konsistenz von fettigem Müesli hat.
Eine Muffinform mit Alufolie oder Backpapier auslegen. Dicke Schnur als Aufhängung verknoten.

Da hinein mit einem Löffel das Fett-Haferflocken-Sonnenblumenkerngemisch geben, den Faden in der Mitte eines Knödels platzieren.
An einem kühlen Ort aushärten lassen.

Et voilà.

Den Meisen schmeckt es, und ich finde die Dinger viel appetitlicher als die gekauften.

02 Dezember 2008

30 November 2008

Mein Blog ist gut


Hier habe ich meine Seite testen lassen.
TESTERGEBNISSE

Inhaltliche Prüfung (50%) sehr gut
Die Inhalte sind von sehr guter Qualität. Die Seite bemüht sich um eine anspruchsvolle Darstellung.

SPAM-Prüfung (20%) sehr gut
Kaum Werbung und keine Belästigung durch SPAM.

Autorität (20%) ausreichend
Die Seite ist kaum anerkannt.

Usability (10%) sehr gut
Sehr gute Usability.

Gesamturteil gut (1.6)

Mein Kultplatzblog ist auch gut, nur wird er ebensowenig von Autoritäten (Unis, Fachseiten usw.) empfohlen wie der hier.

29 November 2008

Vice versa?

winterwald


Herbstdepressionen, denke ich und schlurfe langsam durch den blätterbedeckten Waldboden, Depressionen allgemein fühlen sich ein bisschen an wie Liebeskummer, nur ist da niemand, dem man nachtrauert.

Ob wohl früherer Liebeskummer in meinem Leben umgekehrt nur eine Depression war, die sich hungrig auf eine verlustig gegangene Ursache gestürzt hat?

Wie auch immer; mir steht der Sinn jetzt langsam wieder nach Frohsinn!

27 November 2008

Endlich

Wolken und Sonne und Kunstwerk

Endlich wieder ein sonniger Tag. Schon gestern verzogen sich die Wolken gegen Abend, bescherten Abendrot und goldenes Licht.

Obwohl müde und kränkelig, lief ich heute zwei Stunden durch die Sonne. Öffnete mich ihr, der Natur, den Tieren und Menschen einen Spalt. In Winterherbstbluesselbstbezogenheitangstdepression macht man so sehr zu.

Ich sammelte Tannenzweige als Grabschmuck, ah, wie gut die rochen. Hörte in einem Dörfchen ein Mädchen singen, gar nicht schlecht. Als ich sie und den Jungen, der sie begleitete, dann sah, verstummte sie, etwas peinlich berührt. Sing ruhig weiter, sagte ich, aber sie zierte sich. Mit wackeliger Stimmbruchstimme sagte der Junge, er habe gesungen, und wir lachten. Als sie ein Stück hinter mir waren, sangen sie dann Weihnachtslieder.

24 November 2008

Sonnenkraft

Wenn die Dunkelheit zu sehr drückt, greife ich zu Johanniskraut. So auch gestern, als ich von einem Spaziergang durch eine schneeregenbedrückte Landschaft kam, die sich von November-Sepia langsam in Dezember-Dunkelheit verwandelt. Leben pulsiert nur noch in dampfenden Misthaufen.


(Man merkt, ich mag die Sepia-Altes-Foto-Einstellung bei Gimp ;-))

Wind zerrt an allem und pfeift in den Ohren und an einer ollen Fahne.

In Ermangelung von Fertigpräparaten habe ich ein Glas mit selbstgesammelten Blüten hervorgekramt und daraus Tee gekocht. Ich bin positiv überrascht - das schmeckt gar nicht übel, ein bisschen wie ein heller, leichter Schwarztee!


Nächstes Jahr an heißen Sommertagen werde ich mehr Kraut für den Winter sammeln und trocknen, um damit Tee zu bereiten. Bisher habe ich daraus immer eher Rotöl für die äußere Anwendung gemacht.

23 November 2008

Häuser

Oft bin ich Nachts in Häusern unterwegs. Sie stehen traumsymbolisch für die eigene Seele, habe ich irgendwo gelesen.
Meine Häuser sind groß, oft sehr ungewöhnlich geschnitten und möbliert. Sie haben oft viele Stockwerke, sind eschermäßig verschlungen, bewohnt von allerlei merkwürdigen Wesen von ehemaligen Nachbarn bis Yetis. Es sind meistens viele Leute dort, oft finden Feiern statt, Treffen, Partys.
Was sagt mir das? ;-)

20 November 2008

Engelsduft

Sie stand vor der Tür und sah schon etwas erbärmlich aus. "Komm", sagte ich, "Raureif liegt morgens schon auf den Wiesen, es wird Zeit für dich, drinnen zu überwintern."

Drinnen zögerte ich. Erst mal noch ein paar Tage Licht und Wärme, bevor sie in die dunkle kühle Garage verbannt wird, dachte ich und klaubte eine schlafende Raupe von ihr ab.

Einige Tage später wollte ich sie endlich wegräumen, sah dann aber, wie sich langsam, langsam eine Blütenknospe bildete, dann noch eine. Bisher hat sie noch nie geblüht, also ließ ich sie in Frieden und goss sie wieder etwas mehr.

Die Blütenknospen wurden länger und länger, fast so lang wie mein Unterarm. Dann entfalteten sich, gelb-rosa, spitzipfelig - die Trompeten.

Doch erst am nächsten Abend, als es dunkel wurde, bemerkte ich noch etwas anderes - ein starker, süßer, fast schon penetranter Geruch nach Blume hebt sich von den Blüten empor, wenn es Nacht wird. Er verteilt sich durch die ganze Wohnung, begrüßt einen schon an der Eingangstür.

Zum Glück bin ich erwachsen und nicht mehr sehr an Experimenten interessiert, denn ich dachte schon ein paar Mal - ob es wohl auch so blumig-lecker schmeckt, wenn man sie raucht?


19 November 2008

November ist sepia


November hat eine Tendenz zu sepia, zumindest gegen Ende, wenn das Sternzeichen Skorpion schon fast vorbei ist, wenn die letzten bunten Blätter gefallen sind, wenn es jeden Tag früher dunkel wird und nur noch selten knallblauer Himmel einen nach draußen lockt.

Ich laufe trotzdem draußen herum, um nicht noch träger zu werden, und hänge eher trüben Gedanken nach.

Der Raps blüht noch, aber stinkt kohlig, verdorben.


Der Weg führt in den Winter.

Irgendwie ist die Zeit zwischen Samhain und Jul, zwischen November bis manchmal weit in das neue Jahr hinein eine rechte Un-Zeit, ein Durchatmen, bevor man sich durch den richtigen, eisschneekalten Winter kämpft und danach wieder ins frühlingsbunte Leben.


Fühle mich nach Rilke und Glühwein.

18 November 2008

*Boing*

Ich wurde mit einem Stöckchen beworfen:

Der Werfer/die Werferin postet acht zufällige Dinge über sich selbst,
· wirft das Stöckchen an acht Leute weiter,
· die ebenfalls acht Dinge über sich selbst posten
· und es weiter werfen.

1) Ich kann am besten denken, wenn ich laufe.
2) Ich esse viel rohen Weißkohl, ohne zu pupsen.
3) Ich bin manchmal so intensiv am Nachdenken, dass ich z.B. beim Essen anfange, parallel vor mich hin zu starren, die Gabel auf halben Weg zum Mund.
4) Ich trinke im Winter gern weißen Tee oder heiße Zitrone mit Ingwer.
5) Ich steh auf verrückte Dichterinnen und deren Biographien.
6) Für exakte, gute Handarbeiten bin ich zu ungeduldig.
7) Ich hasse Gebrauchsanweisungen.
8) Ich färbe mir seit 20 Jahren die Haare (henna-)rot.

Acht weitere...
Nesta, Wirrlicht, Selket, Esme und vier weitere, die auch mal gerne wollen...

16 November 2008

13 November 2008

Spiel und Ernst


Aus gegebenen Anlass denke ich bei meinem Herumgestapfe draußen viel über Spiel nach - und über Ernst. Wie ernst muss, soll, kann man sein? Was muss man ernst nehmen? Was besser nicht? Ist ganz ohne Ernst das Leben zu oberflächlich?

Wieso kommen einem dann aber viele ernste Menschen oft so oberflächlich vor? Wieso ist es oft so lächerlich, wenn Menschen sich und alles, was sie betrifft, toternst nehmen?

Wie spielerisch kann man das Leben angehen? Wieso fühlen sich die ernsten Abschnitte oft so depressiv an, die Verspielten so glücklich? Braucht man wirklich Ernst, um etwas im Leben gut zu machen, oder eher verspielte Lust, Begeisterung? Ist es nicht die völlige Hingabe an etwas, wie ein Kind, ganz im Spiel versunken, die uns Großes und Schönes bewirken lässt?

Ich habe ernste Phasen und heitere, ja, alberne.
Bin 'n bissel bipolar.
So ist es in Ordnung, finde ich.
Hauptsache, ich weiß zumindest manchmal - nimm alles nicht zu ernst, Bodecea. Am wenigsten dich selbst. Schneide Grimassen, lache ohne Grund und mach immer mal wieder Seifenblasen.

12 November 2008

Was haben...

... diese Leute gemein?


Loriot, Komiker

Grace Kelly alias Gracia Patricia, Schauspielerin

Michael Ende und Tonke Dragt, AutorInnen u.a. für Jugendbücher

August Rodin, Bildhauer

Charles Manson, Sektenchef und Massenmörder

Baha’u’llah
, Gründer der Bahai Religion

Tonya Harding, Eiskunstläuferin mit krimineller Energie

Nesta, wohnhaft im Tannenwald

Ich


Na?

11 November 2008

Bei Wind und Wetter

There must be quite a few things a hot bath won't cure, but I don't know many of them.
Das schreibt Sylvia Plath in ihrem Roman "The Bell Jar" (dtsch: Die Glasglocke), den ich mal wieder lese - mehr dazu später mal - und der Satz gilt für mich, wenn ich statt "heißes Bad" "langer Spaziergang" einsetze.

Nachdem der Morgen heute golden leuchtete, machte ich mich trotz angesagter Regenfront und Wind zu einem langen Spaziergang auf. Zuerst bereute ich es nach ein paar hundert Metern fast - Regentropfen, angestrengt und mal wieder aus dem Training, graues Wetter, ein wenig migräniges Gepiekse im Kopf (hatte auch zwei mal wieder meine Auren die letzten Monate, seufz).

Dennoch lief ich eine schöne Runde und genoss die letzten Farben, die letzten bunten Blätter, die der Sturm noch nicht von den Bäumen gerissen hat, ich genoss meine Verspieltheit und den freundlichen Blick der Pferde und Kühe am Wegesrand. Trotz gelegentlichem Geniesel und Sturmböen begegnete ich einigen Gruppen vor allem älterer Leute, die sich lachend und redend gegen den Wind stemmten.


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Ein kleiner Ahorn leuchtete noch.

Pilze und Penti

Pilze und Penti auf Moos.

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Verspielt bin ich.

Ich ess dich nicht!

Ich ess euch nicht, keine Sorge!

Mehr Bilder hier.

10 November 2008

Feuertage


Mit vier Wasserfrauen, mich selbst eingeschlossen, und einer Feuerfrau im Wasserquartal Herbst, Wassermonat November, Wasserzeichen Skorpion feurig unterwegs gewesen. Heiße blutrote Speisen, blutroter Punsch, Kerzen, flammende Ahornblätter... schön war's!

03 November 2008

Samhain, Schlangenkraft

Geführte Meditation am Samhainfreitag.
Suche die innere Heilerin!

Ein Gedanke, und ich stand vor ihr. War in einer kleinen, rötlichen Höhle, die Wände archaisch bemalt. Zerklüfteter roter Stein machte es wohl möglich, hier durch einen schmalen Schacht herabzuklettern, aber ich war ja - sofort da.

Die Heilerin - ich wusste, sie war ich, sah aber anders aus. Etwas älter von Jahren, viel älter von Zeitaltern. Breite weiße Strähnen im schwarzen, vollen Haar. Ein braunes, schmales Gesicht, in Felle und Leder gekleidet. Sie sprach nicht, schlug Knochen aneinander, tanzte um mich, vor meinen Augen entstanden Bilder von Gras.

Als wir angeleitet wurden, einen anderen Weg nach Hause zu suchen, kletterte ich heraus und wusste nicht wohin. Ritt schließlich durch wogende Graslandschaften auf einem kompakten, schnellen Pferd, weiter und weiter.

Am Samstag feierten wir hier zu sechst ein bisschen Samhain. Tolle Inanna-Mediation. Visualisieren fällt mir in letzter Zeit viel leichter. Vorher Besuch bei Odin. Später Feuer, Wünsche verbrennen. Viel gelacht und geredet bei Rotwein und Essen.

Ich war so froh, dass ich an diesem Fest, was ich jahrelang mit dem Pesel in oft großen, rauschenden Festen gefeiert hatte, nicht allein war.


Bin dabei, mich wirklich zu bemühen, ein paar Dinge abzustreifen. Las Ibsens "Gespenster"; ich will nicht mehr die Gespenster von toten Dingen in mir. Ich will mehr Mut, statt altes wiederzukäuen - hier wieder das Zahnmotiv - die Meditation hinab mit Inanna hat einiges angestoßen. Hab erst mal im Pesel den Moderatorenjob niedergelegt, irgendwie hat sich das schon lange nicht mehr richtig angefühlt.

Seit gestern müde, träge, etwas erkältet? Habe mir vorhin beim Salatschneiden heftig in die Hand geschnitten. Fühle mich gehäutet, verletzlich, wund.

Ich glaube, ich muss noch etwas orakeln...

Ibsen – Nora

Jetzt hier:

http://lesenlesen.blogspot.com/2008/12/ibsen-nora.html

Brown - Da beißt die Maus keinen Faden ab

Jetzt hier:

http://lesenlesen.blogspot.com/2008/12/brown-da-beit-die-maus-keinen-faden-ab.html

30 Oktober 2008

Samhainzeit

herbstwald 2008-2

Morgen ist Samhain, aber für mich hat die ganze Zeit darum herum, mehrere Wochen mindestens diese Qualität...

Gestern war virtuelle Putzaktion im 13Monde-Forum, ich habe hier die letzte Tage auch ganz weltlich geputzt, Gardinen gewaschen, so etwas (ich sehe schon entsetzte Gäste vor mir, die sagen - so sieht es bei dir NACH dem Putzen aus??? *g*).

An Samhain selbst, also morgen, wollte ich Abends mal beim Grab meines Vaters vorbeischauen. Am Samstag rücken hier dann ein paar Leute an, und wir werden zusammen etwas feiern. Mich freut es, dass mein Wildehemann und ich doch nicht ganz alleine sind; wir packen es dieses Jahr nicht auf ein Treffen des Pesels, bzw. ist da leider, leider eh recht tote Hose und nur ein kleines Treffen bei Hannover.

Ich empfinde dieses Jahr den Aspekt des Säuberns, der Leere, der Ruhe, des Aufräumens ganz stark. Gestern war ich im Wald - siehe Foto - und es war so still dort, ich ganz alleine, nur ab und zu war das ferne Krächzen der Krähen zu hören.

26 Oktober 2008

Märchentage und der liebe Gott

Mein Wildehemann und ich besuchten gestern die Reichelsheimer Märchen- und Sagentage. War wirklich schön, und einen großen Mittelaltermarkt hatten sie da, der nicht mal Eintritt kostete.

Wir haben uns einen Film von Larissa Anton über die Sagen und Geschichten rund um die Ruine Rodenstein angeschaut. War nett gemacht, alles mit Laienschauspielern, sehr sympathisch. Da so schönes Wetter war, haben wir ansonsten keine Indooraktivitäten wie das Heimatmuseum mit einer Sonderausstellung zu Andersweltwesen, diverse Märchenvorführungen oder Vorträge angesehen. Dafür sind wir zum Schloss Reichenberg hinaufgewandert, um dort an einer Führung teilzunehmen.

Na ja, was soll ich sagen - das war leider eher eine Enttäuschung. Ich fand es zwar spannend, mal dieses Schloss von Nahem zu sehen - ich hatte bisher von weitem immer gedacht, es sei ein moderner Bau aus dem 18. Jahrhundert oder so, dabei stammen die ältesten Teile aus dem Mittelalter - aber die Führung hat genervt.

Das Schloss gehört der "Offensive junger Christen", einem ökumenisch-evangelikalem Verein, und wird von denen auch renoviert und wiederaufgebaut. Dabei kommen junge Christen aus aller Welt zusammen, u. a. um da rumzuwerkeln und sich kennenzulernen. Ist ja alles prima, finde ich prinzipiell (ohne das Beigeschmäckle von religiöser Indoktrinierung) sehr lobenswert. Ich finde es auch völlig in Ordnung, wenn der Veranstalter einer Führung, auch einer von dem Verein, wenn auch sicher schon 50 Jahre kein "junger" Christ mehr, davon erzählt.

Allerdings erzählte er so gut wie gar nichts über das Schloss und seine Geschichte (außer, dass die Kapelle dort oben eine Michaelskapelle ist und angeblich auf einem alten germanischen (?) Kultplatz erbaut wurde - das muss ich mal recherchieren), einiges über die tollen offensiven Christen und ganz, ganz viel über den lieben Gott und das tolle Christentum.

Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht zu der "Odin statt Jesus"-Fraktion gehöre, die anfängt zu geifern, wenn sie ein Kreuz sieht. Wie ich an andere Stelle kürzlich schrieb, sehe ich in Christen eher Verbündete gegen einen materialistischen und inhumanen Zeitgeist, der das Seelenheil in Euro und Dollar ausdrückt. Die wenigen "verstrahlten" Exemplare à la schwulenhassende Evangelikale sind für mich ähnlich bedauerlicheAusnahmen wie Neonazi-Asatrus.

Wenn ich mir allerdings 20 Minuten lang anhöre, dass ja ohne das Christentum die Welt in Barbarei steckengeblieben wäre, und wir, der Herrgott möge es behüten, am Ende vielleicht gar, schauder, Moslems geworden wären, und dass an allen Problemen mit Kiddies heutzutage nur mangelnde christliche Erbauung schuld ist und diese unchristlichen, per se labilen Partnerschaften, wo ja die armen, armen Kinder am Ende bei alleinerziehenden Eltern landen, dann geht mir das Messer in der Tasche auf, wie mein Vater immer sagte.

Zum einen, weil das meiste, was der quatschte, einfach historisch zweifelhaft bis falsch war. Die ollen Griechen, Römer und Ägypter hatten einen wesentlich höheren kulturellen Standard als das (christliche) barbarische Frühmittelalter, den Islam hätte es ohne das Christentum in der Form, die auf Expansion ausgelegt ist/war, vielleicht nie gegeben (und wenn?), und alleinerziehende Mütter sind kein Phänomen der letzten 10-20 Jahre, sondern etwas, was es durch die vielen Kriege (... oft in Gottes Namen...) leider immer wieder als Massenphänomen gab, so Frauen und Kinder nicht gleich von marodierenden Söldnern mitgemeuchelt wurden.

Gute Christen haben sich im 30jährigen Krieg gegenseitig umgebracht, die Inquisition hat Juden und "Hexen" verfolgt, in Gottes Namen wurde die amerikanische Urbevölkerung fast ausgelöscht. So sicher, was Mord, Totschlag und sexuelle Gewalt angeht, wie wir heute leben, lebten wir wohl noch nie hier. Und das, obwohl viele nicht mehr so fromme Christen sind wie früher (wenn die Menschen es denn je waren...).

Ich hatte zum anderen das ätzende Gefühl, unter dem Mäntelchen einer Burgführung sollten ich und die anderen Teilnehmer christlich indoktriniert und manipuliert werden. Und das nicht nur, weil uns alle drei Minuten mit dem Infoblättchen zum Verein und seinen Veranstaltungen ("Kommen Sie doch auch mal, kommen Sie doch auch mal!") vor der Nase rumgewedelt wurde.

Deshalb haben wir uns dann auch abgesetzt, als das Thema auf christliche Ehevorstellungen kam, bevor wir uns auch noch anhören mussten, dass wir als unchristliches Paar ja sowieso unglücklich sein müssen...

Wie auch immer - mit Märchen und Sagen hatte diese Führung nur etwas zu tun, wenn man sarkastisch sein will...

Gnarf.
Hoffentlich hat sich das wenigstens kein Moslem anhören müssen...

23 Oktober 2008

Entscheidungsunfähig

Passend zum aktuellen Mondthema Apfelbaum-Entscheidung bei den 13Monden hieß es heute Nacht, ich wäre von einer wirtschaftsnahen Stiftung ob meiner künstlerischen Fähigkeiten auserwählt worden, einen Text von mir im "Museum für moderne Kunst" (?) in Frankfurt in einem feierlichen Akt in einem Glaskasten zu legen.

Es war erst Morgen, so gegen neun, ich wusste, irgendwann im Laufe des Tages sollte ich da aufkreuzen. Mein Wildehemann bot mir an, mich zu fahren, damit ich nicht mit Bus und Bahn ewig herumgondeln muss. Ich suchte durch einen Ordner mit Texten, suchte in meinen entsprechenden Ordnern auf dem Computer, aber alle Gedichte und Kurzgeschichten, die ich fand, gefielen mir nicht, oder waren viel zu lang, oder...

Ich wurde immer nervöser und gereizter, konnte mich nicht entscheiden, irgendwo dröhnte ein Fernseher und nervte mich, da war es auch schon 14:00 Uhr, nein, 16:00 Uhr, ich war den Tränen nahe, las noch mal den Brief von der Stiftung - ja, ich müsse persönlich erscheinen, und zwar genau an dem und dem Tag - entdeckte, dass ganz prominente Schriftsteller da schon mitgemacht haben und furchtbar kreative Einfälle für ihre deponierten Texte hatten.

Ich fragte mich, wieso man mich ausgewählt hatte, und vermutete, es läge daran, dass die Stiftung was mit dem Benz zu tun hatte, wo ich mal Praktikantin war. Der Abend nahte, und ich war fix und fertig, denn ich wusste, jetzt ist es schon zu spät, mich zu entscheiden und hinzufahren.


Komisch, dabei sind mir solche Situationen - extreme Entscheidungsschwäche, überkritische Einstellung gegen meine Werke und Auf-den-letzten-Drücker-machen prinzipiell fremd.

22 Oktober 2008

Grauer Tag

Heute Nacht war ich so viel unterwegs, das ich dazwischen immer wieder mit Herzklopfen erwachte und kaum wieder einschlafen kontne. Ich traf eine lustige, mollige Nonne, die ein schwarzes, schlechtsitzendes Abendkleid trug, und war in einem Kriminalroman und traf dort dessen Autor. Ein hübscher, nackter Knabe lief durch meine Träume, und es flogen viele Schwäne, die überall Nester mit ihren hässlichen, geierartigen Jungen hatten.

Der Tag heute ist grau und kühl, ich werde gar nicht wach und fühle mich nervös und unzufrieden und weiß gar nicht, wieso. Ich werde mit wohl später eine Katze schnappen, mich mit ihr aufs Sofa kuscheln und Kurzgeschichten von Ingrid Noll lesen - die sind gar nicht übel, ich mag Wendungen in short stories, die wirklich überraschen.

Ach ja, Luisa Francia hat mal wieder recht:
und würden alle haiderfans die den könig der schmalznudeln betrauern bitte aufhören mein tagebuch zu lesen! mit 1,8 promille in seinem blut müssen wir ja dankbar sein, dass sonst niemand betroffen war.

Reitz – Schinderhannes und Spießgesellen

Jetzt hier:

http://lesenlesen.blogspot.com/2008/12/reitz-schinderhannes-und-spiegesellen.html

21 Oktober 2008

Moore – Die Frau des Zauberers

Jetzt hier:


http://lesenlesen.blogspot.com/2008/12/moore-die-frau-des-zauberers.html

20 Oktober 2008

Äppelwoi

Apfelwein ist lecker, wenn man wie ich als Hesse* schon früh drauf konditioniert wurde.
Leider schmeckt das naturnahe, regionale und günstige Gebräu vom Bauern nie auch nur halb so gut wie das aus der professionellen Kelterei.

Ich habe mal experimentiert, was aus Tetrapackapfelsaft mit Weinhefe aus dem Federweißer wird, wenn man es draußen vor sich hin gären lässt. Und ich bin überrascht - schmeckt spritzig, leicht und lecker. Nicht so süß wie der französische Cidre, aber auch nicht so hefig-sauer wie selbstgemachter Apfelwein.


Jetzt muss ich mir nur noch ein paar Kanister Apfelmost vom Bauern holen und kann meine Terassenkelterei erweitern. Und nächstes Jahr bin ich auf Zack und pflücke rechtzeitig die wilden Trauben , die hier ein verfallenes Haus überwuchern.

*Wie schon die Rodgau Monotones sangen:
München stöhnt entsetzt: Oh mei

Oktoberfest** mit Äppelwoi.

**Gruß an Kalandra!

18 Oktober 2008

Unsichtbare Zauberstäbe

Ich habe Wurzeline getroffen.
Sie erzählte mir, sie habe sich einen ganz besonderen magischen Gegenstand zugelegt - einen unsichtbaren Zauberstab. So etwas, betonte sie, könne man noch nicht in jedem Esoterikshop kaufen, das sei sehr, sehr exklusiv.
Sie zeigte mir etwas, in einem dünnen weißen Tuch verborgen, das ein bisschen wie ein Redestab oder Fetisch aussah, mit einem verdickten Ende und einem mit Federn oder so etwas.
Ich hielt Tuch mit Stab gegen das Licht, um mehr zu sehen. Auf diese Weise, so erklärte sie mir, könne man den Zauberstab an seinem Schattenumriss erkennen. Ich durfte den Stab auch ohne Stoffumwicklung halten und sah ihn in meiner Hand.
Komsich, sagte ich, ich dachte, der ist unsichtbar. Nein, meinte Wurzeline, den kann immer nur derjenige sehen, der ihn gerade hält. Sie nahm ihn an sich, und ich konnte zusehen, wie der Stab durchsichtig wurde wie Glas, um dann, wie dünnes Eis in der Sonne, ganz zu "verschwinden".
Ich war schwer beeindruckt.

17 Oktober 2008

Mein Buddha im Garten


In meinem Garten sitzt ein schwarzer Ton-Buddha und regt zum besinnlich-herbstlichen Dekorieren an.

Wem das zu kitschig ist, dem sei gesagt - der Buddha erfüllt hier auch einen sehr weltlichen Zweck. Da er innen hohl ist, kann man in ihm gut den stolpergefährlichen Metallstutzen verbergen, der aus dem Rasen ragt und worauf man die Wäschespinne stecken kann...

Ich hoffe, Buddha nimmt es mit Humor, dass er solcherart penetriert wurde.

16 Oktober 2008

Noll – Ladylike

Jetzt hier:

http://lesenlesen.blogspot.com/2008/12/noll-ladylike.html

15 Oktober 2008

Blog Action Day 2008 - Armut und Wut

Arm sein

Mir macht es meistens wenig aus, nicht viel Geld zu haben, das gebe ich offen zu. Ich wollte schon immer ein Bohemien, Hippie oder Peter Lustig sein. Luxus hat mich noch nie interessiert. Ich habe, was ich brauche, und für mich wiegen die Vorteile meiner „armen“ Lebensweise zurzeit mehr als die Nachteile. Ich und mein Partner leben, ohne staatliche Unterstützung zu beziehen, finanziell ungefähr auf Hartz-IV-Niveau.

Trotzdem macht mich Armut jeden Tag neu wütend. Weniger, weil es nur mich selbst betrifft – das natürlich auch - sondern vor allem bezogen auf das, was ich jeden Tag sehe oder höre oder lese.


Wütend sein

  • Es macht mich wütend, wenn manche Menschen hunderte von Euro pro Stunde verdienen und gleichzeitig jammern, dass andere doch tatsächlich nicht für 2 Euro 50 schuften wollen.

  • Es macht mich wütend, wenn ein Uniprofessor, den in vielen Aufsichtsräten sitzt/saß, ausrechnet, dass ein Hartz IV-Empfänger von 2 Euro am Tag locker satt werden müsste.

  • Mich macht es wütend, wenn besagte Studien dem Armen nicht mal ein bisschen Schnaps gönnen wollen, um sich sein Elend schönzusaufen.

  • Es macht mich wütend, wenn in vielen Ecken der Welt Menschen direkt neben neuen Luxushotels verhungern.

  • Es macht mich wütend, wenn ignorante Kreuzfahrttouristen denken, in manchen asiatischen Ländern würden die Kinder deshalb draußen auf der nackten Erde unterrichtet, weil da die Luft besser ist.

  • Es macht mich wütend, wenn die, die Job und Geld haben, herumtönen, was für ein Abschaum jene sind, denen es nicht so geht.

  • Es macht mich wütend, dass selbst intelligente Menschen unhinterfragt nachplappern, dass Arbeiten selbstverständlich in jedem Leben das Zentrum zu sein hat.

  • Es macht mich wütend, wenn arme Menschen inzwischen wieder an Zahnlücken und anderen Zahnschäden zu erkennen sind, weil sie sich die guten Behandlungen nicht leisten können.

  • Es macht mich wütend, wenn Ärzte ihren Privatpatienten teure, aber oft nutzlose Pillen aufdrängen, während der Kassenpatient wochen- und monatelang auf Behandlungen warten muss.

  • Es macht mich wütend, wenn manche Menschen resignieren und sich schämen, zuzugeben, dass sie arm sind und/oder von Hartz IV leben müssen.

  • Es macht mich wütend, wenn Grundbedürfnisse wie essen oder eine Bahnfahrt so teuer werden, dass viele sich diese einfachsten Dinge kaum noch leisten können.

  • Mich macht es wütend, wenn viele Politiker und sogenannte Experten so tun, als sei die neoliberale Marktwirtschaft in der heutigen Form etwas, das wie die Schwerkraft oder die Evolution ein Naturgesetz ist, dem man nicht zuwiderhandeln kann, oder, wie einem Gesetz vom lieben Gott, nicht zuwiderhandeln darf.

  • Mich macht es wütend, wenn ich mal wieder erkenne, dass viele Wirtschaftswissenschaftler nach Kriterien der „Wissenschaftlichkeit“ vorgehen, die sich eher an Esoterik orientieren als an den wissenschaftlichen Kriterien, die für jeden kleinen doofen 19jährigen Soziologiestudenten gelten, der eine Hausarbeit schreibt.

  • Mich macht es wütend, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer.

  • Mich macht es wütend, dass Konsumieren wider alle ökologische und soziale Vernunft weiterhin als das Nonplusultra des Lebens gepredigt wird.

  • Mich macht es wütend, wenn Menschen in diesem unseren reichen Land vor Läden Schlange stehen, wo sie ein bisschen Brot oder Gemüse, Spielzeug oder Kleider umsonst bekommen.

  • Mich macht es wütend, wenn ich in einer reichen Kleinstadt die Menschen sehe, die im Winter jeden Tag in der Stadtbibliothek sitzen und Zeitung lesen, weil es da warm ist.

  • Mich macht es wütend, wenn ein Kumpel wegen eines kleinen bürokratischen Fehlers seinerseits de facto in die Obdachlosigkeit rutscht und nur mit viel Mühe und Hilfe da wieder rauskommt.

  • Es macht mich wütend, wenn es Überlegungen gibt, die Künstlersozialkasse abzuschaffen, und gleichzeitig die Spitzensteuersätze immer mal wieder gesenkt werden (sollen).

  • Es macht mich wütend, wenn sich Politiker für gesenkte Arbeitslosenzahlen auf die Schultern klopfen, während der Durchschnittsverdienst im unteren Bereich sinkt und sinkt.

  • Es macht mich wütend, wenn Promis sich, bleich und bräsig, mit halbverhungerten „exotischen“ Babys fotografieren lassen oder sie gleich mitnehmen, um ihre Popularität zu steigern.

  • Mich macht es wütend, wenn es der Weltgesellschaft am Arsch vorbeigeht, wenn Krieg und Elend in Ländern herrscht, in denen es kein Öl oder Gas gibt.

  • Mich macht es wütend, wenn manche Leute mit gutem Gewissen Bio-Flugmangos futtern und eine Energiesparlampe im Flur einschrauben und dann denken, da haben sie aber wieder was für die Welt getan.

  • Mich macht es wütend, wenn feiste Popen in bestickten Gewändern den Ärmsten und Kränksten dieser Welt erzählen, sie dürften nicht verhüten.

  • Mich macht es wütend, wenn evangelikale Sekten aus Jesu Botschaft was gegen Schwule oder emanzipierte Frauen herauslesen, aber den unübersehbaren Aufruf zum Teilen seiner Güter „überlesen“.

  • Mich macht es wütend, wenn Reality-TV Arme als asozial, betrügerisch und dämlich präsentiert, aber verschweigt, wie viele Arme vergeblich bei Ämtern um das Wenige kämpfen, was ihnen zusteht.

Oh, ich bin wütend. Und ich glaube, viele sind wütend.

Aber Wut ist viel besser als Scham oder Angst.

Tragt eure Köpfe hoch!




11 Oktober 2008

Synchronizitäten

Lustig - jedes Mal, wenn mein Wildehemann und ich vom Tai Chi kommen - so war es bei dem Kurs unter der Woche am letzten Wohnort und dem jetzt - und die Glotze anmachen, läuft gerade ein asiatischer Kampfsportfilm.

05 Oktober 2008

Bücherstöckchen

Bei Anja gefangen: gelesenen Bücher sind fett, ungelesenen normal und die, die ich entweder
a) angefangen bzw. teilweise gelesen habe oder
b) bereits besitze und das weiß (manchmal weiß ich gar nicht, was bei mir rumsteht), aber noch nicht gelesen habe oder
c) wo ich mir nicht mehr 100%ig sicher bin, ob ich sie nun gelesen habe, oder
d) von denen ich nur eine Verfilmung kenne, sind kursiv.

Kommentare in Klammern...

1. Stolz und Vorurteil - Jane Austen.
2. Herr der Ringe - JRR Tolkien (yeah, so 7 oder 8 Mal als Teenager... plus Film plus englische Buchfassung plus Hörbuch, klar...)
3. Jane Eyre - Charlotte Brontë
4. Harry Potter series - JK Rowling
5. Wer die Nachtigall stört - Harper Lee
6. Die Bibel (AT teilweise, NT ganz)
7. Sturmhöhe - Emily Brontë
8. 1984 - George Orwell
9. His Dark Materials - Phillip Pullman
10. Große Erwartungen - Charles Dickens
11. Little Women - Louisa M Alcott
12. Tess von den d’Urbervilles - Thomas Hardy
13. Catch 22 - Joseph Heller (irgendwann mal angefangen, ist aber ewig her)
14. Complete Works of Shakespeare (ein paar Stücke)
15. Rebecca - Daphne Du Maurier
16. The Hobbit - JRR Tolkien
17. Gesang vom großen Feuer - Sebastian Faulks
18. Fänger im Roggen - JD Salinger
19. Die Frau des Zeitreisenden - Audrey Niffenegger
20. Middlemarch - George Eliot
21. Vom Winde verweht - Margaret Mitchell
22. Der große Gatsby - F Scott Fitzgerald
23. Bleak House - Charles Dickens
24. Krieg und Frieden - Leo Tolstoi
25. Per Anhalter durch die Galaxis - Douglas Adams
26. Wiedersehen mit Brideshead - Evelyn Waugh
27. Schuld und Sühne - Fyodor Dostojewski
28. Früchte des Zorns - John Steinbeck
29. Alice im Wunderland- Lewis Carroll
30. Der Wind in den Weiden - Kenneth Grahame
31. Anna Karenina - Leo Tolstoi (Bin bis zur Hälfte gekommen...)
32. David Copperfield - Charles Dickens
33. Die Narnia-Chroniken - CS Lewis
34. Emma - Jane Austen
35. Überredung - Jane Austen
36. Drachenläufer - Khaled Hosseini
37. Corellis Mandoline - Louis De Bernieres
38. Die Geisha - Arthur Golden
39. Winnie der Puh - AA Milne
40. Farm der Tiere - George Orwell
41. Sakrileg - Dan Brown (Ich finde Brown nicht sooo toll...)
42. Hundert Jahre Einsamkeit - Gabriel Garcia Marquez
43. Owen Meaney - John Irving
44. Die Frau in Weiß - Wilkie Collins
45. Anne auf Green Gables - LM Montgomery (ja, kitsch, hach, schmalz!)
46. Am grünen Rand der Welt - Thomas Hardy
47. Der Report der Magd - Margaret Atwood (die anderen von der Atwood sind aber noch besser, finde ich- Räuberbraut oder Katzenauge)
48. Herr der Fliegen - William Golding
49. Abbitte - Ian McEwan
50. Schiffbruch mit Tiger - Yann Martel
51. Der Wüstenplanet - Frank Herbert (alle Teile, glaube ich)
52. Cold Comfort Farm - Stella Gibbons
53. Sinn und Sinnlichkeit - Jane Austen
54. Eine gute Partie - Vikram Seth
55. Der Schatten des Windes - Carlos Ruiz Zafon (gut!)
56. Eine Geschichte aus zwei Städten - Charles Dickens
57. Schöne Neue Welt - Aldous Huxley
58. Supergute Tage - Mark Haddon (ja, aber um was ging es da noch mal...)
59. Liebe in Zeiten der Cholera - Gabriel Garcia Marquez
60. Von Mäusen und Menschen - John Steinbeck
61. Lolita - Vladimir Nabokow
62. Die geheime Geschichte - Donna Tartt
63. In meinem Himmel - Alice Sebold
64. Der Graf von Monte Cristo - Alexandre Dumas (Film)
65. Unterwegs - Jack Kerouac
66. Herzen in Aufruhr - Thomas Hardy
67. Bridget Jones - Helen Fielding (ein Buch für eine fiebrige Grippe...)
68. Mitternachtskinder - Salman Rushdie (aber "Der Boden unter ihren Füßen" ist noch viel, viel schöner!)
69. Moby Dick - Herman Melville
70. Oliver Twist - Charles Dickens
71. Dracula - Bram Stoker
72. Der geheime Garten - Frances Hodgson Burnett (kommt mir bekannt vor, muss ewig her sein)
73. Reif für die Insel - Bill Bryson (Bryson ist toll, unbedingt lesen!)
74. Ulysses - James Joyce (angefangen, ja...)
75. Die Glasglocke - Sylvia Plath (ja, natürlich, Sylvia Plath ist meine Lieblingsdichterin)
76. Swallows and Amazons - Arthur Ransome
77. Germinal - Emile Zola
78. Jahrmarkt der Eitelkeiten - William Makepeace Thackeray
79. Besessen - AS Byatt
80. Eine Weihnachtsgeschichte - Charles Dickens
81. DerWolkenatlas - David Mitchell
82. Die Farbe Lila - Alice Walker
83. Was vom Tage übrig blieb - Kazuo Ishiguro
84. Madame Bovary - Gustave Flaubert
85. Das Gleichgewicht der Welt - Rohinton Mistry
86. Wilbur und Charlotte - EB White
87. Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen - Mitch Albom
88. Die Abenteuer des Sherlock Holmes - Sir Arthur Conan Doyle
89. The Faraway Tree Collection - Enid Blyton
90. Herz der Finsternis - Joseph Conrad
91. Der kleine Prinz - Antoine De Saint-Exupery (oui, en francias!)
92. The Wasp Factory - Iain Banks
93. Unten am Fluß - Richard Adams
94. Ignaz oder die Verschwörung der Idioten - John Kennedy Toole
95. Eine Stadt wie Alice - Nevil Shute
96. Die drei Musketiere - Alexandre Dumas (Filme)
97. Charlie und die Schokoladenfabrik - Roald Dahl (in den Film reingesehen, aber den fand ich doof)
98. Die Elenden - Victor Hugo
99. Die Abenteuer des Huckleberry Finn - Mark Twain
100.Die Outsiders - Susan Eloise Hinton (Film gesehen)

Gemein! Ich habe von vielen Autoren - Marquez, Dostojewski - andere Bücher gelesen!

101. Die Dreigroschenoper - Berthold Brecht (glaub ich)
102. Illuminati - Dan Brown
103. Der alte Mann und das Meer - Ernest Hemingway (Hemingway finde ich sooo langweilig ;-))
104. Menschliche Komödie - William Saroyan
105. Briefe von Helen Keller - Anne Sullivan
106. Deutschland ein Wintermärchen - Heinrich Heine
107. Desiree - Annemarie Selinko
108. Siddhartha - Herman Hesse
109. Es - Steven King (einer der besseren Kings, aber irgendwie kann der keinen Schluss schreiben)
110. Kurzgeschichten - Edgar Allan Poe

Immer noch nciht genug? Hier der Kulturkanon Roman von Reich-Ranicki:

  1. Johann Wolfgang Goethe | Die Leiden des jungen Werthers | Die Wahlverwandtschaften |
  2. E.T.A. Hoffmann | Die Elixiere des Teufels |
  3. Gottfried Keller | Der grüne Heinrich |
  4. Theodor Fontane | Frau Jenny Treibel | Effi Briest |
  5. Thomas Mann | Buddenbrooks |
  6. Heinrich Mann | Professor Unrat |
  7. Hermann Hesse | Unterm Rad |
  8. Robert Musil | Die Verwirrungen des Zöglings Törleß |
  9. Franz Kafka | Der Proceß |
  10. Thomas Mann | Der Zauberberg |
  11. Alfred Döblin | Berlin Alexanderplatz |
  12. Joseph Roth | Radetzkymarsch |
  13. Anna Seghers | Das siebte Kreuz |
  14. Heimito von Doderer | Die Strudlhofstiege |
  15. Wolfgang Koeppen | Tauben im Gras |
  16. Günter Grass | Die Blechtrommel |
  17. Max Frisch | Montauk |
  18. Thomas Bernhard | Holzfällen
So... und was fehlt? Ganz viel! Zum Beispiel Bücher von folgenden Autoren:

1. Haruki Murakami - Kafka am Strand
2. Banana Yoshimoto - Amrita
3. Matt Ruff - Ich und die anderen
4. Virginia Woolf - Mrs. Dalloway
5. Irvin D. Yalom - Und Nietzsche weinte
6. Henry Miller - Wendekreis des Krebses
7. Erica Jong - Angst vorm Fliegen
8. R.A. Wilson - Die Masken der Illuminaten
9. Ingrid Noll - der Hahn ist tot

Wer es will, soll es fangen.

03 Oktober 2008

Weihrauchschnaps nix gut

Es ist schon ein paar Tage her. Ich suchte in alten, staubigen Regalen herum, und irgendwo zog ich eine Flasche aus einem Versteck hervor. Weihrauchkrümel schwammen in einer klaren Flüssigkeit, ich denke mal, es war irgendein klarer Schnaps.

Vorsicht, wurde mir mitgeteilt, wenn man davon trinkt, bekommt man die Alpträume von Tieren, und die sind viel größer und dunkler als die menschlichen.

Ich weiß nicht mehr, ob ich es dennoch probierte oder man mir nur eine Veranschaulichung vorführte, aber ich sah Menschen schreiend davonlaufen vor einem riesigen, schemenhaften Etwas, das sich immer wieder aus schillernden und dennoch durchgehend schwarzen Einzelteilen zusammensetzte und eine riesige, menschenähnliche Gestalt bildete.

Herbsttag, Samhain naht

Gestern habe ich mit meinem Wildehemann einen kleinen Herbstspaziergang gemacht. Es war schön, Sonnenschein, Wind, die herbstlich verfärbten Blätter...

Dann zogen dunkle Wolken auf.


Wir konnten sehen, wie es auf der anderen Seite des Tals zu regnen begann. Zum Glück war es von da nicht mehr weit zurück zum Parkplatz.


Die Wolken verschluckten die Sonne, und kurz prasselte es nieder...

Herbst.

Zu früh und zu wenig Sommer diesmal, finde ich. Ein bisschen späten Altweibersommer jetzt im Marienmonat Oktober würde ich mir noch wünschen; statt dessen sagen sie für die Höhenlagen der Mittelgebirge erste Graupelschauer voraus.

Aber das Jahr gehorcht seinen eigenem Rhythmus.
Ernten, denken, fließen lassen, loslassen.

Samhain ist nicht mehr weit, und ich weiß dieses Jahr noch gar nicht, was und mit wem ich feiern kann und will, da ich es aus diversen Gründen nicht schaffen werde, zu einem Treffen zu fahren.

Wer mit mir im Odenwald feiern möchte, bitte melden :-).

Ich bin auf gar nichts festgelegt, aber dieses Jahr zieht es mich mehr in Richtung "ernsthafte" spirituelle Auslotung Samhains, weniger zu einer gruseligen Faschingsparty.

01 Oktober 2008

Ab heute kann ich wieder...


Zähne zeigen!

(Frisch abgekratzt, sandgestrahlt und aufpoliert.
Jetzt muss ich viel Rotwein und Kaffee konsumieren,
um die tolle Patina wieder herzustellen ;-))

30 September 2008

Nackengeweih



Wirrlicht beim Betrachten eines Dorf-Ghetto-Rappers mit tätowiertem Nacken:

"Wenn man ein Arschgeweih im Nacken hat - heißt das, dass man Scheiße im Kopf hat?"

29 September 2008

Mabon 2008


Habe gestern mit meinem Wildehemann ein bisschen Mabon nachgefeiert. Wir waren in einem Waldstück, wo wir Beltane 2007 einen Maibaum errichtet haben. Der war zwar zwischenzeitlich mal im Sturm umgekippt, aber er steht jetzt wieder. Die verblassten Bänder hängen noch daran.

Haben ein bisschen geopfert, gedankt und bilanziert. Ernte ist für mich gerade ein großes Thema. Für mich ist eigentlich Ernte den ganzen Spätsommer von Lammas bis Samhain mein persönliches Thema - Kornernte an Lammas, das unblutige Opfer; Fruchternte an Mabon, Ende der Ernte und letzte Feldfrüchte, aber auch Schlachten, Blutopfer zu Samhain (wobei dieser Aspekt für mich als Vegetarier natürlich weniger anschaulich ist, so ganz ohne "Heute große Schlachtplatte im Gasthaus zum Ochsen").

Ernte heißt - zu sehen, was ist aus der Saat geworden. Habe ich das Richtige gesät, habe ich überhaupt etwas gesät? Habe ich mich genug um alles gekümmert? Wenn in einem Bereich die Ernte nicht so war, wie ich das wollte - liegt das an meinem mangelnden Vermögen? An Hagel und Trockenheit? Oder versuche ich die ganze Zeit, das falsche Korn zu sähen, dass für meinen Acker einfach nicht geeignet ist?

Ich habe das Gefühl, nach einem ziemlich lausigem Sommer dieses Jahr, trotzdem langsam zu kapieren, was ich pflanzen und sähen muss, was aufgeht und, für jemandem mit der Sonne im 5. Haus zentral, was mir Spaß und Freude macht, mir Befriedigung verschafft. Und ich habe das Gefühl, ein paar Blockaden langsam aufzulösen, die mich daran hindern, einfach zu leben, wie ich will, und mich dabei nicht abzuwerten.

War ein schöner Nachmittag und Abend, habe noch, passend zum Fest, Kürbis gegessen und erste Maronen vom Heiligenberg, dazu einen schönen Rotwein getrunken und mich gefreut, dass es warm genug war, um auf der Terrasse zu sitzen.

23 September 2008

Hinauf


Lauf, lauf, lauf hinauf!
Lauf hinauf in die Wolken!
In ihren Nebelkuss halte dich auf,
lauf, und lauf, und freu dich darauf!

Die Wolken haben Namen.


Die Buche streckt sich nach oben.

22 September 2008

Die Awardlawine...


... rollt grade über die Blogwelt, und nachdem sie mich schon hier und da getroffen hat, mache ich halt doch mal mit :-).


Jetzt kommt das schwerste - sieben weitere Blogs nominieren. Ich kenne viele, und ich finde es nicht so leicht, zwischen persönlichen Vorlieben für die Blogger (....an die wo ich am liebsten habe... also alle 7 ans Wirrlicht ;-)) und meiner Wertschätzung für den Inhalt zu unterscheiden... und ob die schon nominiert wurden, ist mir eh schnuppe. Ich probiers mal objektiv:

Lisa Neun
Ein Toonblog, in den ich immer wieder gerne reinschaue und der mich oft zum Lachen bringt.

Die Bärin
Weil ich ihre Geschichten von "dem Mann", "der Schwiegermutter", "dem großen Kind" und "dem kleinen Kind" immer gerne lese...

Dem Honigbrotblog
Aus einer Mischung von Lokalpatriotismus und Geschmack, den ich an diesem Kabarett-Blog gefunden habe - Vorsicht, Suchtfaktor - und wirklich gut!

Die Distel
Weil neben den Nähthemen, die mich jetzt nicht soooo interessieren, wirklich spannende Diskussionen bei ihr anfangen und ich immer wieder wertschätze, dass die Autorin über den Tellerand gucken (und notfalls auch mal spucken ;-)) kann.

MMs Senf

Weil ich es sehr schätze, wie Martin Themen sachlich und genau auf den Grund geht, so dass ich oft denke - wieso sind die Artikel in meinen Zeitungen ncith so gut?

Esmes Blog
Weil es da so menschlich zugeht und auch viel katzisch... weil er sehr lebendig ist und echt.

Caroonas Blog
Weil ich ihre Gedankengänge mag, ihren klaren Verstand und ihre Art, sich auszudrücken.

(Die "Blogs, den ich immer gerne lese, weil ich dann denke, Mensch, was ist mein Leben im Gegensatz dazu spannend", lasse ich doch mal weg, ch-ch-ch).

76

Ich weiß leider nicht mehr, in welchem Kontext das war, aber bei einer meiner letzten Trancereisen, an denen ich mich versucht habe, kam als so ziemlich einziges Ergebnis eine Zahl heraus - 76.

Ich habe ein Weilchen gegoogelt und in ein-zwei Numerologiebüchern nachgeschaut, aber leider keine besondere Bedeutung für 76 gefunden.

Zufällig stieß ich aber dann in einem weiteren Buch auf die Aussage, 76 sei der Zahlenwert des hebräischen Wortes "Elohim".

Elohim wird in der Bibel meist für - erst seit Moses Jahwe genannten - Gott verwendet, aber es steckt mehr dahinter. Elohim ist Mehrzahl, also "die Götter", wird aber oft in der Bibel auf Gott bezogen wie ein Singular behandelt - "der Götter" sozusagen. Auch fremde Götter/Götzen werden im AT als Elohim bezeichnet.

Der Begriff selbst stammt wohl aus der kanaanitischen Götterwelt, wo El einen Gott bezeichnete (was dann auch im Hebräischen als göttliche Silbe übernommen wurde, vgl. Micha-El, Dani-El usw.). Möglicherweise stammt der Namen auch aus dem Zweistromland.

Über die Varianten "Elah" (aramäisch) wurde das Wort dann zu "Allah" (Arabisch).

Wenn man allerdings nach Elohim googelt, kommt man auf lauter schräge Seiten von Lichtessern und Lichtbrüderschaften ;-).

21 September 2008

Leichter

Ich habe mich langsam an diese verfrühte Herbstkälte gewöhnt, immerhin ist es die letzten Tage mal sonnig, mal bewölkt und regnet kaum. Der frühe Herbst kitscht einen schon wieder mit dunstigen milden Sonnenschein an, alles ist golden und wie mit Weichzeichner überzogen; auf den Wiesen gegenüber galoppieren manchmal weiße Pferde durch den Morgennebel - herrlich.

Ich lebe manchmal in einer herbstlichen Fantasywelt.


Bin mal wieder länger und zügig gewandert gestern, gut zwei Stunden, und es fiel mir leicht.

Habe, angeregt durch Esme in ihrem Blog, mal meine Ernährung kritisch unter die Lupe genommen und beschlossen, da auch mehr Leichtigkeit einzuführen, ohne zu Hungern. Langfristig etwas leichter werden könnte mir nicht schaden, nicht zuletzt wegen der drohenden Diabetes, die bei uns in der Familie leider weit verbreitet ist.

Schreiben fällt mir wieder leichter. Denken auch. Und lachen.

Habe ein Mandala mit dem Schwerpunkt Luft-Denken-Leichtigkeit gemalt, es dann noch etwas mit einem Grafikprogramm bearbeitet und es als Desktophintergrund hingerichtet. Es strömt für mich Leichtigkeit und Hilfe aus.


In Tai Chi meditierten wir letzte Woche u. a. über Leichtigkeit.

Alles geht wieder leichter. Manchmal muss man, statt noch mehr zu pressen, den Druck einfach etwas wegnehmen, wenn es nicht mehr fließt.